Samstag, 25. September 2010

Gold

Mit 60 auf der Autobahn nach Zürich macht selten Spass, nicht einmal wenn zum Abend mit dem Gentlemen`s Fishing Club geladen ist. Als langsamer Berner war ich natürlich Stunden zu spät und Blond genug um mich zu verfahren bin ich schon lange. Endlich angekommen, wurde der Stau zum Redefluss, der erst um 3 Uhr nachts versiegen sollte.
Der sintfluartige Regen versiegte leider nicht. Land unter am Türlersee. Wir stapften stundenlange um den See mit uns der ewige Regen. Christian konnte den grössten Hecht des Tages landen, Schambi ärgerte ein paar Hechtlarven und Fäbe hakte lustlos ein mittleres Egli ab - wie immer an einem TJT habe ich vom Allerfeinsten geschneidert.
Hundemüde machte ich mich auf den Heimweg durch die halbe Schweiz, nach der Hälfte konnte ich nicht mehr und musste einen Stunde auf einem Parkplatz pennen - im Traum hat es aufgehört zu Regnen und als ich die Augen aufmachte, schien die Sonne.
Aber in Bern bestätigte ein Blick in die schlammigen Fluten der Aare meine Befürchtungen, jetzt da ich ein paar Tage Zeit zum fischen hätte, sieht mein Fluss aus wie der Mekong.
Wütend trete ich ein bisschen fester aufs Gas und oh Wunder, ich habs geschafft und hab die Schlammflut überholt! Klares Wasser.
Warm und Trocken, dem Sonnenuntergang das letzte Strahlen abgeringend, stehe ich bereits wieder im Wasser und geniesse wie es langsam Nacht wird. Dabei werde ich den Gedanken nicht los, dass ich hier, obwohl das Licht nicht angeht - Richtig stehe.

Plötzlich fliegt ein Goldstück durch die Luft - platscht laut auf, um sogleich wieder abzuheben.

Zum Glück spüre ich im Finstern mit dem Daumen, dass unhörbar Schnur von meiner Alphas gezogen wird - sie hängt!

Bei den 60+ hab ich offensichtlich übertrieben, aber goldig, mit einer Million Punkten und einfach Wunderschön, das ist sie wirklich, genau so wie ich es euch vor einiger Zeit im "Was Nervt euch - Thread" erzählt habe.











Diese schöne weisse V in der Nacht würde ich zu gerne noch einmal wiedersehen. 56cm und ein Blitzlicht das ausnahmsweise richtig geile Bilder schiesst! Was will man mehr?
(beim Close-up ist der Kopf des Fisches im Wasser und trotzdem ist das Bild gestochen scharf geworden)

Montag, 20. September 2010

One Bait, one Day

Ich hatte Bock auf Abenteuer und entschied mich für einen Morgen mit nur einem Köder im Gepäck, dafür aber an einer möglichst exklusiven, unzugänglichen Stelle. Niemand fischt dort vom Ufer aus und ich weiss jatzt auch warum. Der Morgen hätte prächtiger nicht sein können und schon bald finde ich mich in den Watstiefeln durch Meere vom Brombeeren watend, unterhalb von riesigen Felswänden die die Aare säumen, in der Aussenseite der verheissungsvollen Kurve wieder.



Daiwa Alphas 103, Daiwa Crossbeat, Zip Baits Orbit 80dr. Fertig.
Ich war froh ums leichte Gepäck, den der Weg war mehr als beschwerlich. Mit ein paar erkämpften Würfen brauchte ich fast 2 Stunden für die paar hundert Meter. Ich sah viele schöne Fische, die schöne Forelle wurden von einem kleinen Hecht aufgescheucht, der den Bait vor ihr attakierte - schade, das wäre eine grosse gewesen.
Leider ist mein heutiger Köder den Aare-Alet meistens zu gross. Ich fange sie sehr gut mit Cranks - aber die liegen im Auto und vor mir lieg eine wahre Alet-Fischsuppe, mit zünftigen Brocken!
Macht nichts, den an meinen Ziel angekommen hatte ich fast bei jedem Wurf einen Biss. Erste Stelle ein kleiner und ein mittlerer Hecht, um meinen Köder zu schonen hab ich die Fisch aber nicht ausgedrillt. Nächstes Widerwasser, heftiger Biss ich glaubt eigentlich an an einen ordentlichen Hecht, als ich plötzlich den dicke Kopf von einem wahren "Methusalet" auftauchen sehe. Für mich klar das grösste je, habs nicht gemessen aber ich bin mir sehr sicher das es grösser als 55cm war...



Nächstes Widerwasser, ein feiner Biss vielleicht eine Forelle? Nix da - endlich mal ein Egli! Kein Riese, aber ich fange eher selten welche in der Aare und dann hat es noch so hübsch posiert für mich. :icon_biggrin:



Noch einmal den Stein hinter mir abgefischt und da verfolg schon ein wunderschöner Forellen-Milchner meinen Köder! Endlich mal ein richtiger Laichhaken - aber ein doofer Fischer dazu. Ich stand leider zu nah am Spot und obwohl die Forelle mit ihrem grosses Maul sogar zwei Mal nach dem Köder schnappte, hatte ich keine Chance sie eineinhalb Meter unter meiner Rutenspitze vernünftig zu haken.

Ich schaute auf die Uhr und das Abenteuer sollte erst beginnen. Wie bitte - bereits drei Stunden unterwegs und erst so weit gekommen? Wenn ich jetz umkehre gibt das sechs Stunden... Soll ich nicht besser Versuchen ob ich den Weg am anderen Ende der Kurve erreiche? Mal über die Kuppe schauen und dann umkehren und die schönen Spots noch einmal befischen - gedacht, getan. Nur das mit dem Umkehren klappte plötzlich nicht mehr und Weg war auch weit und breit keiner in Sicht, dafür über und unter meinem Wildwechsel senkrechte Felsen und hinter mir eigentlich auch.
Eine Stunde später hab ich mir ernsthaft überlegt die Rega anzurufen, oder aber meine Ausrüstung liegen zu lassen und zurück zu schwimmen, was aber mit einem hohen Sprung in unbekanntes Wasser verbunden gewesen wäre. Naja - meine Freundin hat mich zuhause unverzüglich ins Bad geschickt, da ihr mein Angstschweiss/Testosteron-Cocktail glatt den Atem verschlug, als ich weitere zwei Stunden später doch noch gesund Zuhause angekommen bin.

Samstag, 11. September 2010

Frische Luft ist gesund...

Letzte Woche war ich eigentlich krank, aber ich konnte es nicht lassen mit MS Tripper kurz ans Wasser zu pilgern.
Wie ihr wisst gehört er zum Indianerstamm vom anderen Ufer :icon_biggrin: also lud ich Ihn ein zur Pirsch am anderen Ufer, also wieder das andere - kapiert? Meins!
Kaum angekommen, Trippers Pony hatte ein paar Minuten Verspätung, zappelte schon eine kleine 33er Forelle am Wobbler. Den Drilling leider voll in den Kiemen.



Tripper machte Augen und ich profilierte mich als Superguide indem ich ihn auf Ansage mit einem gezielten Wurf zur ersten Forelle verhalf. Wir fischten weiter durchs Heavy-Aaare-Cover, als Tom sogleich einen Hecht aus der Aare zaubert.



Ich schwitzte aus allen Poren und musste wieder ins Tipi zum auskurieren. Tom wollte die schöne neue Strecke noch fertig fischen und bluffte schon präventiv und murmelte noch etwas von MMS bevor er sich in die Büsche schlug...
Als ich zuhause angkam freute ich mich über die erste MMS! Das ging aber schnell! ...bei der 3 MMS hab ich das Telephon abgestellt.
Fazit auf meiner selten ergiebigen Strecke, 2 Forellen, 4 Hechte (der erste war der kleinste), und noch ein Aare-Egli über 30cm!
Eigentlich mag ich ja den sympathischen Indianer und Medizinman vom anderen Ufer - meine Kriegsbeilausgrabhand hat nur ganz kurz gezuckt...

Gestern war ich kurz mit meiner kleinen Familie an der Aare - 2-3 Würfe liegen drinn - und - da staunte sogar Janosch aus seinem Buggy, nach kaum 5min konnte ich eine fette 40er Forelle feumern!