Freitag, 17. Dezember 2010

BiJoux

Ich freute mich sogar auf die berühmte Vorfreude, die diesmal wohl im Schneesturm stecken geblieben ist. 16.12.2010, 03.00 Uhr. Mein Sohn steht immer noch im Bett und brüllt als gäbe es kein Morgen. Er weiss nicht, dass besagter Morgen viel eher kommen wird als mir lieb ist. Die Vorfreude hat sich aus dem Staub gemacht, dafür ist mein Seeforellen-Tackle immer noch staubig - kein Wunder nach einem Jahr in der Garage.



Man könnte sich jetzt tierisch nerven, so richtig angepisst sein, doch wie? Wenn die Sonne nicht nur aus den Ärschern der TJs scheint, die mich mit offenen Armen empfangen, sondern alles aufheizt und verdampft, was vor kurzem noch Nass und Kalt war?



Wir standen schon drinn, bevor ich die Knoten vom letzten Jahr neu binden konnte. Und es war perfekt.
Ringe, Sprünge und Verfolgungen, kurze Drills und Bisse und soagr eine Untermassige liessen den Morgen schnell an uns vorbeiziehen. Nach ein Paar slibowitzgetränkten Lagerfeuergeschichten, machten wir uns auf zur zweiten Runde. Wir waren so getrieben, dass ich meine nassen Füsse und Handschuhe, die ich mir bei einem kurzen, peinlichen Taucher am Morgen eingefangen hatte, glatt hätte vergessen können -



um nicht zu sagen -



komplett vergass. :D 53cm

Donnerstag, 11. November 2010

Fly away

Mein persönlicher Fliegenfischer-Rekord, 40cm Äsche auf Trockenfliege.

Samstag, 6. November 2010

Baitcasting for Grayling?

Ja genau! Langweilig wenn man immer alles gleich macht... darum habe ich beschlossen neue Techniken auszuprobieren. Das Fernziel wäre eigentlich, eine Äsche mit einem Gummiköder zu überlisten. Mein gewagtes Unterfangen hat nichts gefangen, diese !äsche nahm noch mit der selbstgebundenen Nymphe vorlieb, aber das Dropshotten funktioniert schon mal sehr gut! Ich bastle weiter...

Sonntag, 31. Oktober 2010

Keine Eintagsfliege



Gestern Abend habe ich noch 2stk. von meiner Erfolgsfliege gebunden und siehe da, es scheint als wärs keine Eintagsfliege gewesen! 36cm auf Dry Fly in 30min.

Goldig

Heute war von der doofen Bise zum Glück nichts mehr zu spüren. Ich konnte mich für 2 schöne Stunden ans Wasser schleichen und konnte endlich meine selbstgebundenen Fliegen ausprobieren.
Obwohl, so richtig zum ausprobieren bin ich nicht gekommen. Die erste Fliege schien ein wahrer Glückstreffer zu sein. Ein paar Elchhaare, goldenes Dubbing eine goldene Hahnenhechel und eine Gelbe Entenfeder - was für Freaks die Flyfisher! Ich konnte in der kurzen Zeit 4 Äschen überlisten, keine grossen zwar (30-35cm) aber ich war Stolz und der Tag war war einfach "Goldig"!

Montag, 18. Oktober 2010

Grayling

Ihr hättet mich sehen sollen. Meine Mütze hängt mit mir im Busch über mir. Zu beiden Seiten Äste und plötzlich schnappt eine schöne Äsche blitzartig eine Fliege von der Wasseroberfläche.
Ich erstarre und verharre in der ungemütlichen Stituation. Wie soll ich mich bloss befreien?
Schmatz - noch eine Fliege verschwindet. Es ist nicht so, dass ich mich aus den paar Ästen nicht hätte herauswinden können. Das Problem vielmehr war, dass ich mich gar nicht befreien wollte.
Schlimmer noch, ich spielte mit dem Gedanken - um nicht zu sagen der Gedanke spielte mit mir - aus meiner verzwickten Postion mit der Fliegenrute einen Wurf zu zaubern.
Ich stand eine ganze Weile da, bis ich den Entschluss gefasst hatte, den Wurf in feinstem Single-Hand-Spey-Casting-Style zu wagen. Es ist ja nicht so, dass ich diese Anglizismen in Wirklichkeit beherrschen würde... Aber ich könnte ja einfach so tun als ob, wenn gerade niemand zusieht. Konzentration, Schnur ausrichten, Rute aufladen, Schnur ankern, Rute laden, Schnur ankern und die Fliege flog als könnte sie fliegen! Ich traute meinen Augen nicht - die zwar die versunkene Fliege nicht erspähen konnten, aber dafür einen farbigen Äschenleib aufblitzen sahen - noch bevor ich wieder meinen Augen traute.
Eine noch viel grössere Weile stand ich da, um diesen Wurf zu wiederholen. Aufgepeitschtes Wasser und fliegenfressende Pflanzen behinderten mein Vorhaben. Doch endlich fliegt sie wieder, meine Fliege, landet sanft und belohnt mich für meine Mühen mit der grössten Äsche auf Trockenfliege in meiner kurzen Fliegenfischerkarriere.
37cm Zierfisch am Stück.





Der kurze Ausflug wurde von einer weiteren Äsche mit 31cm abgerundet, die lieber nicht fotografiert werden wollte.

Samstag, 25. September 2010

Gold

Mit 60 auf der Autobahn nach Zürich macht selten Spass, nicht einmal wenn zum Abend mit dem Gentlemen`s Fishing Club geladen ist. Als langsamer Berner war ich natürlich Stunden zu spät und Blond genug um mich zu verfahren bin ich schon lange. Endlich angekommen, wurde der Stau zum Redefluss, der erst um 3 Uhr nachts versiegen sollte.
Der sintfluartige Regen versiegte leider nicht. Land unter am Türlersee. Wir stapften stundenlange um den See mit uns der ewige Regen. Christian konnte den grössten Hecht des Tages landen, Schambi ärgerte ein paar Hechtlarven und Fäbe hakte lustlos ein mittleres Egli ab - wie immer an einem TJT habe ich vom Allerfeinsten geschneidert.
Hundemüde machte ich mich auf den Heimweg durch die halbe Schweiz, nach der Hälfte konnte ich nicht mehr und musste einen Stunde auf einem Parkplatz pennen - im Traum hat es aufgehört zu Regnen und als ich die Augen aufmachte, schien die Sonne.
Aber in Bern bestätigte ein Blick in die schlammigen Fluten der Aare meine Befürchtungen, jetzt da ich ein paar Tage Zeit zum fischen hätte, sieht mein Fluss aus wie der Mekong.
Wütend trete ich ein bisschen fester aufs Gas und oh Wunder, ich habs geschafft und hab die Schlammflut überholt! Klares Wasser.
Warm und Trocken, dem Sonnenuntergang das letzte Strahlen abgeringend, stehe ich bereits wieder im Wasser und geniesse wie es langsam Nacht wird. Dabei werde ich den Gedanken nicht los, dass ich hier, obwohl das Licht nicht angeht - Richtig stehe.

Plötzlich fliegt ein Goldstück durch die Luft - platscht laut auf, um sogleich wieder abzuheben.

Zum Glück spüre ich im Finstern mit dem Daumen, dass unhörbar Schnur von meiner Alphas gezogen wird - sie hängt!

Bei den 60+ hab ich offensichtlich übertrieben, aber goldig, mit einer Million Punkten und einfach Wunderschön, das ist sie wirklich, genau so wie ich es euch vor einiger Zeit im "Was Nervt euch - Thread" erzählt habe.











Diese schöne weisse V in der Nacht würde ich zu gerne noch einmal wiedersehen. 56cm und ein Blitzlicht das ausnahmsweise richtig geile Bilder schiesst! Was will man mehr?
(beim Close-up ist der Kopf des Fisches im Wasser und trotzdem ist das Bild gestochen scharf geworden)

Montag, 20. September 2010

One Bait, one Day

Ich hatte Bock auf Abenteuer und entschied mich für einen Morgen mit nur einem Köder im Gepäck, dafür aber an einer möglichst exklusiven, unzugänglichen Stelle. Niemand fischt dort vom Ufer aus und ich weiss jatzt auch warum. Der Morgen hätte prächtiger nicht sein können und schon bald finde ich mich in den Watstiefeln durch Meere vom Brombeeren watend, unterhalb von riesigen Felswänden die die Aare säumen, in der Aussenseite der verheissungsvollen Kurve wieder.



Daiwa Alphas 103, Daiwa Crossbeat, Zip Baits Orbit 80dr. Fertig.
Ich war froh ums leichte Gepäck, den der Weg war mehr als beschwerlich. Mit ein paar erkämpften Würfen brauchte ich fast 2 Stunden für die paar hundert Meter. Ich sah viele schöne Fische, die schöne Forelle wurden von einem kleinen Hecht aufgescheucht, der den Bait vor ihr attakierte - schade, das wäre eine grosse gewesen.
Leider ist mein heutiger Köder den Aare-Alet meistens zu gross. Ich fange sie sehr gut mit Cranks - aber die liegen im Auto und vor mir lieg eine wahre Alet-Fischsuppe, mit zünftigen Brocken!
Macht nichts, den an meinen Ziel angekommen hatte ich fast bei jedem Wurf einen Biss. Erste Stelle ein kleiner und ein mittlerer Hecht, um meinen Köder zu schonen hab ich die Fisch aber nicht ausgedrillt. Nächstes Widerwasser, heftiger Biss ich glaubt eigentlich an an einen ordentlichen Hecht, als ich plötzlich den dicke Kopf von einem wahren "Methusalet" auftauchen sehe. Für mich klar das grösste je, habs nicht gemessen aber ich bin mir sehr sicher das es grösser als 55cm war...



Nächstes Widerwasser, ein feiner Biss vielleicht eine Forelle? Nix da - endlich mal ein Egli! Kein Riese, aber ich fange eher selten welche in der Aare und dann hat es noch so hübsch posiert für mich. :icon_biggrin:



Noch einmal den Stein hinter mir abgefischt und da verfolg schon ein wunderschöner Forellen-Milchner meinen Köder! Endlich mal ein richtiger Laichhaken - aber ein doofer Fischer dazu. Ich stand leider zu nah am Spot und obwohl die Forelle mit ihrem grosses Maul sogar zwei Mal nach dem Köder schnappte, hatte ich keine Chance sie eineinhalb Meter unter meiner Rutenspitze vernünftig zu haken.

Ich schaute auf die Uhr und das Abenteuer sollte erst beginnen. Wie bitte - bereits drei Stunden unterwegs und erst so weit gekommen? Wenn ich jetz umkehre gibt das sechs Stunden... Soll ich nicht besser Versuchen ob ich den Weg am anderen Ende der Kurve erreiche? Mal über die Kuppe schauen und dann umkehren und die schönen Spots noch einmal befischen - gedacht, getan. Nur das mit dem Umkehren klappte plötzlich nicht mehr und Weg war auch weit und breit keiner in Sicht, dafür über und unter meinem Wildwechsel senkrechte Felsen und hinter mir eigentlich auch.
Eine Stunde später hab ich mir ernsthaft überlegt die Rega anzurufen, oder aber meine Ausrüstung liegen zu lassen und zurück zu schwimmen, was aber mit einem hohen Sprung in unbekanntes Wasser verbunden gewesen wäre. Naja - meine Freundin hat mich zuhause unverzüglich ins Bad geschickt, da ihr mein Angstschweiss/Testosteron-Cocktail glatt den Atem verschlug, als ich weitere zwei Stunden später doch noch gesund Zuhause angekommen bin.

Samstag, 11. September 2010

Frische Luft ist gesund...

Letzte Woche war ich eigentlich krank, aber ich konnte es nicht lassen mit MS Tripper kurz ans Wasser zu pilgern.
Wie ihr wisst gehört er zum Indianerstamm vom anderen Ufer :icon_biggrin: also lud ich Ihn ein zur Pirsch am anderen Ufer, also wieder das andere - kapiert? Meins!
Kaum angekommen, Trippers Pony hatte ein paar Minuten Verspätung, zappelte schon eine kleine 33er Forelle am Wobbler. Den Drilling leider voll in den Kiemen.



Tripper machte Augen und ich profilierte mich als Superguide indem ich ihn auf Ansage mit einem gezielten Wurf zur ersten Forelle verhalf. Wir fischten weiter durchs Heavy-Aaare-Cover, als Tom sogleich einen Hecht aus der Aare zaubert.



Ich schwitzte aus allen Poren und musste wieder ins Tipi zum auskurieren. Tom wollte die schöne neue Strecke noch fertig fischen und bluffte schon präventiv und murmelte noch etwas von MMS bevor er sich in die Büsche schlug...
Als ich zuhause angkam freute ich mich über die erste MMS! Das ging aber schnell! ...bei der 3 MMS hab ich das Telephon abgestellt.
Fazit auf meiner selten ergiebigen Strecke, 2 Forellen, 4 Hechte (der erste war der kleinste), und noch ein Aare-Egli über 30cm!
Eigentlich mag ich ja den sympathischen Indianer und Medizinman vom anderen Ufer - meine Kriegsbeilausgrabhand hat nur ganz kurz gezuckt...

Gestern war ich kurz mit meiner kleinen Familie an der Aare - 2-3 Würfe liegen drinn - und - da staunte sogar Janosch aus seinem Buggy, nach kaum 5min konnte ich eine fette 40er Forelle feumern!

Samstag, 21. August 2010

TROUTLAW

NEIN - mit diesem fetten Nein endete mein letztes Spinnfischen auf Aareforellen. Das gewaltige Nein wurde mir von der grössten Aareforelle entlockt, die ich je an der Angel hatte, über 60cm! Der Traumfisch der mir bei der Landung mit dem zu kleinen Watfeumer entwischte...
Im Sommer bin ich nie besonders motiviert den Forellen nachzujagen, nach diesem Erlebnis habe ich die Forellenspinnrute in die Ecke gestellt und meinen Medizinmann MS Tripper um Rat gebeten. Er diagnostiziert eine lebensbedrohliche Dosis Spinnengift! Ein fieses Gift, welches nur durch den Biss einer Wasserschlange, dem Verzehr von 100 lebendigen Fluginsekten und dem Schwanz einer suizidösen Schärmaus als Talisman, unschädlich gemacht werden kann. Das klingt jetzt komplizierter als es ist, aber es ist eine andere Geschichte und heisst "Fliegende Indianer" (coming soon)

Jetzt war es aber soweit, ich war geheilt und spürte wieder diesen Drang, der Aare die Forelle meiner Träume zu entlocken. Ich weiss, dass sie da ist! Sorgfälltig wählte ich mir einen Platz aus, an dem ich zu dieser Jahreszeit eine grosse Forelle vermute - alles Theorie und reines Wunschdenken zwar...
Ich fischte zügig vom Parkplatz zu meinem erträumten Spot, werfe einen platzierten Wurf sorgfälltig aus erhöhter Position, die Deckung nicht verlassend, konzentriere mich - twitch, twitch, pause - twitch twitch - bam!
Jetzt wirds wild, ich schlittere auf dem Hosenboden in den Fluss, super, genau in einen versunkenen Baum. Am anderen Ende der Leine kämpft eine Forelle die alle Zweifel an der Echtheit von Wunschträumen im Keim erstickt. Krampfhaft versuche ich den Fisch von der reissenden Strömung fernzuhalten und gleichzeitig am versunkenen Baum vorbeizudrillen - was mir nach kräftigem Hin und Her gelingt!
Sie ist kleiner als die verlorene Forelle, das merke ich sofort, als ich den Fisch auf Anhieb mit dem Watfeumer landen kann - aber ohne Zweifel ein wahrgewordener Wunschtraum von exakt 50cm!





Es wäre schön wenn die Geschichte hier enden würde, aber ohne Grund heisst die Geschichte nicht Troutlaw... Als Fischer ist man heutzutage mit vielen Gesetzen konfrontiert, eines davon wollte ich in Kraft treten lassen und diesem prächtigen Fisch die Freiheit schenken (aus ökologischen Gründen). Die Forelle war unverletzt, der Drill war nicht übermässig lang, beste Voraussetzungen könnte man meinen. Ich habe die Forelle im Kescher aus dem Wasser gehoben und c.a. 3 Meter weiter in ein ruhiges Widerwasser gebracht, dort im Wasser drei Fotos im Kescher geschossen und kurz auf den nassen Steinen gemessen. In der Hoffnug sie würde mir nicht zu schnell entwischen, hob ich sie aus dem Kescher um ein paar schöne Release-Fotos mit dem Fisch im Wasser zu schiessen - bald hatte ich die Bilder im Kasten, doch der Fisch wollte überhaupt nicht wegschwimmen!
Nach langen Reanimationsversuchen habe ich die Forelle hinter einem Stein im ruhigen Wasser mit genug Frischwasserzufuhr losgelassen - sie stand dort und sah ganz gesund aus, atmete und hielt die Stellung. Noch dachte ich nichts Böses und hab Papa Loup angerufen um vom aussergewöhnlichen Fang zu erzählen. Nach dem c.a 30 minütigen Gespräch stand die Forelle immer noch hinter diesem Stein!
Nach wie vor liess sich die Forelle anfassen, immer wieder hab ich den Fisch in die Strömung gehalten und versucht sie zu beleben, doch plötzlich dreht sie sich auf den Rücken und ich beschloss, dass ich den Fisch töten muss... Schade um den wunderbaren Fisch, aber leider war das die einzige vernünftige Handlung.

Freitag, 20. August 2010

FLY GUYS




Dienstag, 25. Mai 2010

HABAPAPA

06.03.2010 etwas zerrt mich vehement ans Wasser. Ich muss meinen Kopf lüften. Es ist bitterkalt. Eine kleine Auswahl Köder und eine Rute liegen bereit im Auto. Lange im Voraus wusste ich dass ich diese Auszeit brauchen würde.
Ich bin innerlich aufgewühlt, gedankenverloren montiere ich den Gummifisch und beobachte wie er in einem Widerwasser landet. Eine gute Stelle, aber irgendwie fühle ich mich, als ob ich mir selber aus weiter Ferne zusehen würde - Biss!
Ich hab mich so erschrocken, dass ich den Fisch nach einigen Metern verloren habe. Eines wusste ich jetzt aber mit Sicherheit, als Vater kann Habakuk immer noch fischen!
Meinen Gefühlszustand verdanke ich meinem Sohn Janosch, der am 04.03.2010 geboren wurde. Der Kleine musste für eine ganze Woche ins Spital. Für uns Eltern eine schreckliche Zeit voller Unsicherheit und Angst. Nach einer bangen Woche durften wir mit einem gesunden Kind nach Hause und geniessen jetzt die wundervolle Zeit mit unserem „Moudi“
Gespannt erwartetet ich, ob sich die guten Vorzeichen bewahrheiten würden - aber sie taten es nicht. Trotz eines langen Forellen-Eröffnungstages am 16ten und einem ganztägigen Treffen mit den Tackle Junkies konnte ich keinen Fischkontakt verzeichnen.
Ich bin immer noch ein leidenschaftlicher Fischer, obwohl die Zeit jetzt manchmal knapp ist, gebe ich alles und Einsatz wird manchmal eben doch belohnt, auch wenns schon mal länger dauern kann.

30.03.2010 Stadtberner Aaretiger. Einer von fünf Bissen, bei ungefähr 20 Würfen in sage und schreibe 12 Minuten! Ich war „zu früh“ zu einem Termin, 12 Minuten reichen doch locker für ein paar Würfe... grins



02.04.2010 Wir teilen uns die Pflege von Janosch zu gleichen Teilen, geschlafen haben ich in einem anderen Leben. Früh aufstehen muss ich jetzt nicht, ich bin schon wach um den schönen Sonnenaufgang an der Aare zu erleben.









06.04.2010 Zum ersten Mal wage ich mich mit Janosch im in der Trage zu fischen. Ich freue mich riesig! Noch begleitet mich Anja und schiesst ein paar tolle Bilder. Ausser einer übermütigen Äsche die meinen Wobbler attakierte, konnten wir keinen Fischkontakt verzeichnen.



14.04.2010 Opapa Loup wurde an der Hüfte operiert. Die lange Fischerpause wirkte sich negativ auf den Heilungsprozess aus. Zum Glück konnte ich es einrichten mit ihm an einer gut zugänglichen Stelle ein bisschen zu fischen. Ihr hättet uns sehen sollen, als ich den hüftoperierten Opapa Loup auf die Knie bitten musste um mir den Fisch zu feumern! 37cm Aaretiger



18.04.2010 Mit Anja am Ufer kann ich sogar in der Saane waten. Heute durfte ich mit Janosch in der Trage den ersten Fisch drillen! Leider hakte die grosse Barbe nach kurzem Drill ab.







27.04.2010 Janosch und ich sind ein gutes Team geworden. Anja studiert und ich bin oft am babysitten. Frische Luft und frische Fische sollen gesund sein... Und tatsächlich können wir zusammen einen Fisch fangen, eine dicke 39er Aareforelle! Das war ein Erlebnis!







19.05.2010 Emme. Heute Abend bin ich ohne Janosch an der Emme. Es ist einer dieser Tage an denen man zwar nur eine Minute braucht um in den Bach zu steigen, aber eine Stunde um dort auch wirklich anzukommen. Zum Glück hat mich ein Biss direkt vor meinen Füssen geweckt. Bald darauf kann ich eine schöne 30+ Forelle landen. Das kann ja doch noch ein ganz interessannter Abend werden. Lange bin ich gelaufen um genau am weitesten Punkt zur richtigen Zeit am Richtigen Ort zu sein. In der Dämmerung schleich ich mich an – ein Fischlein flüchtet panisch an der Oberfläche, es scheint als wäre ich nicht der einzige Jäger! Drei Würfe lang nichts – und plötzlich öffnet sich ein grosses weisses V im düsteren Pool... 44cm!





Als ich das klarende Wasser der Saane sah, erklärte ich Anja, dass ich jetzt beim ersten Wurf eine Forelle fangen würde. Sie mit Janosch, ich mit der Rute wollten wir der Sache auf den Grund gehen. 32cm mass die Forelle vom ersten Wurf. Hochmut kommt vor dem Fang – oder wie heisst das doch gleich? Ich prahlte, ich fang eine zweite beim zweiten Wurf! Biss! Abgehakt! Fall – Hochmut kommt vor dem Fall, heisst es...

22.05.2010 Ein wunderschöner Morgen im Habaland, Janosch hat mich pünktlich um 5.15 geweckt – und Anja hat übernommen – dankeschön! 37cm Forelle





28.05.2010 Heute wurden wir doch tatsächlich angegriffen. Die Hornisse hat nicht mit Mastercaster Habapapa gerechnet. Mit einem gezielten Wurf hab ich sie im Flug am Schädel aufgespiest. Legt euch nicht mit hütenden Vätern an! Das ist natürlich gelogen, und der Fang war zufällig, das hübsche Alet hingegen haben wir absichtlich gefangen...





Jetzt habe ich mit Janosch bereits eine 39er Forelle, ein Hechtlein und ein Alet gefangen. Wir haben zusammen lange staunende Spaziergänge in der Natur gemacht, haben Hornissen aufgespiesst, und immer wieder haben wir zusammen Faszinierendes erlebt: gestern gabs plötzlich einen riesen Krach. Der grosse Schwan, der in der Bucht brütet startet mit viel Kravall und steuert übers Wasser rennend eine "Ente" an. Plötzlich sehe ich, dass das gar keine Ente ist - sondern ein schwimmender Rehbock! ich traue meinen Augen nicht, der Schwan greift den Bock im Wasser an, der Bock macht rechtsum kehrt, schwimmt panisch ans Ufer, verschwindet im Unterholz und der Schwan hinterher! Ich stehe da - realisiere, was da abgegangen ist, und denke an die Kamera die ich die ganze Zeit in der Hosentasche gehabt hätte... gibts den sowas!
Und noch etwas merke ich beim aufschreiben von all diesen Erlebnissen. Die Geschichte von Haba im Habaland, jetzt mit dem neuesten Bewohner Janosch, findet kein Ende – und genau das gefällt mir an dieser Geschichte am besten...

Sonntag, 21. Februar 2010

What else?

es gibt zwei sorten fischertage, unabhängig von luftdruck, wassertemperatur und windverhältnissen unterscheiden sie sich durch eine augenfällige kleinigkeit, der vorfreude. es gibt tage da bräuchte ich kannenweise kaffe um die endlosschleife des weckers überhaupt wahrzunehmen - und hole mir schon auf dem weg ins auto die ersten psychosomatischen erfrierungen. die anderen tage melden sich manchmal schon am vorabend an, mit einem unterschiedlich starken kribbeln, man denkt viel, sortiert alle gerätschaften bis aufs kleinste detail - man ist gespannt wie eine feder!
der heutige tag war einer der gespannten sorte, er meldete sich zwar erst um halb 6 uhr an, dafür ohne vorwarnung. als der wecker klingelte war der erste gedanke "endlich!" - endlich? ich musste mich kneifen um zu glauben, dass der, der da bereits wach ist, ich bin.
hastig packe ich meine sieben sachen, schnappe mir eine karge verpflegung und fliege in gedanken an den see - mein auto folgt nur unmerklich langsamer.
mit fischerfreund oli hab ich um halb acht abgemacht, ich bin früher am see. die meterhohe gischt prasselt auf mein gesicht und glitzert in den ersten sonnenstrahlen, um sich anschliessend in bizzare eisformationen zu verwandeln.



a>

was für ein tag! ein ziel in meinem kopf lenkt meine schnellen schritte, angekommen zögere ich keine sekunde und der weitwurfwobbler pfeilt gegen den wind... fünzig würfe hab ich bestimmt schon gemacht als oli auftaucht. gemeinsam vertiefen wir uns in aufgewühlten fluten, die zeit verstreicht und will mich einlullen - sollte es am ende doch keiner dieser tage gewesen sein?
aber ich werfe noch einmal mit voller überzeugung an den gewissen punkt irgendwo im nirgendwo - als ein rabiater biss durch die schnur direkt in meine nerven fährt. anschlag - und da fliegt das silber schon durch die luft und glänzt, jetzt nur nicht die nerven verlieren! obwohl der erste kescherversuch von oli scheiterte und die forelle immer wieder springt, können wir sie gemeinsam sicher landen - 54cm, es ist einer dieser tage!





nach einem solchen erlebnis ist der weitere tag wie wellness für die seele, was braucht mensch mehr?

what else?